Wunde.r
Wunde.r Textbild, 2020
30x30 cm gerahmt
ausgestellt im Frauenmuseum Hittisau
2020-2021 Ausstellung "Geburtskultur - vom Gebären und Geboren werden"
Ausstellungskatallog der Ausstellung "Geburtskultur - von Gebären und Geboren werden", Frauenmuseum HIttisau
WUNDE.R Performance
2020
1. Bregenzer Luftspiele, MS Österreich
vor der Erhebung von Barbara Anna Husars social Sculptur EUTER BALLOON
in Kooperation mit dem Frauenmuseum Hittisau
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WUNDE.R
[ Text zur Einreichung des Gedichts Wunde.r zur Austellung Geburtskultur im Frauenmuseum Hittisau, Dornbirn 2020 ]
Wunde und Wunder sind aus dem selben Stoff gemacht. Meine Geburtserfahrungen - das auf die Welt bringen meiner beiden Kinder, bewegte sich im Grenzbereich zwischen Wunde und Wunder.
Mein erstes Kind kam nach sehr langer Wehen-Zeit mit Kaiserschnitt auf die Welt. Die Erfahrung der vollkommenen Hingabe (an medizinisches Personal), und gleichzeitig alles in wachem Zustand mitzubekommen, war unglaublich. Und eine Erlösung - nach so langer Wehenzeit und Stillstand der Muttermundöffnung. Der Schnitt, die Wunde brachte mein Kind, ein Wunder hervor. Ich, nach dieser Operation noch sehr wund, und voller Wunder ob dieser einzigartigen Erfahrung, gerade ein Kind geboren zu haben.
Mein zweites Kind kam, nach intensiver Beschäftigung mit meiner ersten Geburtserfahrung, vaginal zur Welt. Ich überschritt die Grenzen dessen was ich mir zuvor in Gedanken über die Geburt ausgemalt habe. Es war wunde.rvoll . Ich, danach auch noch ganz wund - innen. Ganz sensibel, nur eingestellt auf die Bedürfnisse des kleinen Wesens. Wie wundervoll auch mal wund sein zu dürfen. Schwach sein, weil so stark sein. Ich entdeckte die Wunder in meinen Wunden.
Wunder und Wunde(n) sind für mich untrennbar verbunden. Denn Geburt ist so stark und so zart. Immer ein Übergang, eine Ablösung - die (körperlich) eine Wunde mit sich bringt. Es gibt viele Geburten und Übergänge im Leben, und auch natürlich Sterben.
Wund sein heißt auch offen sein, empfänglich sein.
Nina Lyne Gangl 2020